Bramsche. Hysterisch kreischende Teenager wie in den 60er Jahren bei den Originalen gab es nicht am Samstagabend im Universum, als The Quarrymen Beatles auftraten. Aber 230 begeisternd feiernde Fans, die am Ende ausgelassen zu den Klängen der Beatles-Cover-Band aus Münster tanzten.
47 Jahre, nachdem sich John, Paul, George und Ringo trennten, lebteder Geist der erfolgreichsten Band aller Zeiten für gut zwei Stunden in Bramsche wieder auf. Der Abend war von der ersten Sekunde geprägt von Nostalgie und Erinnerungen. So fiel Gastgeber Uli Holstein bei seiner Anmoderation auf Anhieb ein, dass seine Eltern damals abfällig von „Hottentotten-Musik“ sprachen, wenn die berühmten „Fab Four“ im Radio gespielt wurden. Aber genau diese damals politisch unkorrekt nach einem in Afrika lebenden Volksstamm benannte Musik war genau das, weswegen die überwiegend älteren Fans an diesem Abend gekommen waren. Und sie wurden von Anfang an bestens von den vier Münsteranern bedient.
Etwas rockiger
Mit „Twist and shout“ ging es schwungvoll los. Schon beim dritten Song, „Roll over Beethoven“ klatschte das Publikum rhythmisch mit. Von Beginn an zeigte sich, dass The Quarrymen Beatles nicht wie viele andere Coverbands darauf aus waren, akustisch möglichst ganz nah an die großen Vorbilder zu kommen – rein optisch war ihnen das von den Pilzkopf-Frisuren und den 60-er-Jahre Klamotten her optimal. Die Band verpasste den vielen berühmten Songs eine eigene Note. Sie klangen fast alle eine Spur rockiger als die Originale.
Gute Laune
Dazu versprühten die Musiker gute Laune und zeigten, wie viel Spaß sie an der Sache hatten. Nur mit zeitweiliger Ausnahme von Schlagzeuger Christian Schröder alias Ringo Starr, der bis weit in zweite Hälfte für alle im Saal gut sichtbar mit dem Sound haderte und ständig in Richtung Tontechnik schimpfte und gestikulierte. Das störte die Stimmung ein wenig, trübte aber nicht den hervorragenden Gesamteindruck. Dazu waren seine Bandkollegen Johannes Kuhn (John Lennon), Florian Giesenkirchen (Paul McCartney) und David Jung (George Harrison) zu gut drauf. Und am Ende tanzte „Ringo“ fröhlich Tamburin schlagend durch die Reihen und versprühte beste Laune.